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Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion

Blogartikel zum Thema: Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion

Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, ist eine Funktionsstörung der Schilddrüse, bei welcher zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet werden. Dabei handelt es sich um die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4).

Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind für die Steuerung des Energiestoffwechsels verantwortlich. Alle körperlichen Prozesse sind abhängig von der Konzentration dieser beiden Hormone im Blutplasma. Ist ihre Konzentration zu hoch, laufen alle Prozesse im Körper beschleunigt ab. Der Energiegrundumsatz und damit auch die Fettverbrennung ist gesteigert.

Der Patient nimmt krankhaft bedingt ab. Umgekehrt wird bei einer Schilddrüsenunterfunktion der Grundumsatz gesenkt. Der Energieumsatz ist verringert, wobei es natürlich zu einer Gewichtszunahme durch verstärkte Fettspeicherung in den Fettzellen kommt. Außerdem wird im Körper zusätzlich Wasser eingelagert, was die Gewichtszunahme noch verstärkt und zu Ödemen führt.

Es gibt vielfältige Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Sie kann angeboren oder erworben sein. Bei der angeborenen Form der Hypothyreose liegt entweder eine Fehlbildung der Schilddrüse vor, sodass sie nicht genügend Hormone bilden kann, oder die Hormone sind fehlerhaft und können ihre Funktion nicht ausreichend erfüllen.

Die weitaus häufigere Form ist die erworbene Schilddrüsenunterfunktion. So kann die Schilddrüse z. B. durch sogenannte Autoimmunreaktionen vom körpereigenen Immunsystem zerstört werden (Hashimoto-Thyreoiditis). Auch bei der Behandlung von Schilddrüsenüberfunktionen durch Medikamente oder radioaktive Bestrahlung kann es zum Teil ungewollt zur Unterfunktion kommen.

Ist die Überfunktion nur durch eine Operation behandelbar, entsteht selbstverständlich zwangsläufig durch die teilweise oder vollständige Entfernung der Schilddrüse eine Unterfunktion. Manchmal wird die Hypothyreose auch durch einen extremen Jodmangel in der Ernährung hervorgerufen.

Eine Hypothyreose äußert sich aufgrund des verringerten Grundumsatzes in Antriebsschwäche, Teilnahmslosigkeit, Kälteempfindlichkeit, verringerte körperliche und geistige Aktivität, Depression und vor allem in Gewichtszunahme (Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion). Bei Kindern kann eine Schilddrüsenunterfunktion zu schwerwiegenden geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen führen, wenn sie unbehandelt bleibt. Bei der erworbenen Schilddrüsenunterfunktion im Erwachsenenalter gibt es latente bis schwere Formen der Erkrankung.

Zur Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion wird zunächst einmal eine Anamnese der Krankengeschichte durch den Arzt durchgeführt. Deuten die Symptome auf Hypothyreose hin, werden Blutuntersuchungen auf die Hormonwerte von T3, T4 und Thyreotropin (TSH) durchgeführt. Ist der TSH-Wert erhöht, wobei die Werte von T3 und T4 jedoch normal sind, deutet das auf eine latente Schilddrüsenunterfunktion hin, die jederzeit ausbrechen kann. TSH ist ein Hormon der Hypophyse, welches die Schilddrüsenhormonbildung anregt.

Wird das Signal gesendet, dass zu wenig T3 und T4 vorhanden ist, wird TSH in verstärktem Maße gebildet, um die Schilddrüse zu stimulieren. Die manifeste Form der Schilddrüsenunterfunktion liegt bei zu niedrigen Schilddrüsenhormonkonzentrationen vor.

Normalerweise ist freies Trijodthyronin (T3) in einer Konzentration von 2,2 bis 5,5 pg/ml und freies Thyroxin (T4) in einer Konzentration von 0,6 bis 1,8 ng/dl im Blutplasma vorhanden. Die Angabe “pg” bedeutet Picogramm (billionstel Gramm) und “ng” heißt Nanogramm (milliardstel Gramm). Wenn diese Werte unterschritten sind, liegt eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion vor.

In vielen Fällen kann eine Schilddrüsenunterfunktion nur durch eine dauerhafte Hormongabe behandelt werden. Wenn die Hormonsubstitution ausreichend ist, verschwinden alle Symptome der Hypothyreose. Der Energieumsatz normalisiert sich und der Patient hat auch wieder die Möglichkeit abzunehmen. Der Hormonstatus sollte jedoch regelmäßig vom Arzt geprüft werden, um schnell auf Abweichungen reagieren zu können.

Bildquelle: by-sassi / pixelio.de


Kommentare

Mia 9. Mai 2018 um 10:09 am

Diese Themen werde ich demnächst einmal eine Bekannte aus dem Schilddrüsenworkshop fragen. Wenn man von einer Überfunktionen nach der Radiojodtherapie in die gewollte Unterfunktion fällt, ist das Thema Gewichtszunahme leider recht wahrscheinlich. Die Ernährungsumstellung hat der Nachbarin dabei geholfen.


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